Allgemeines:
Steinobst bzw. deren Kreuzungen sind auf verschiedene Schnittmethoden sehr empfindlich und werden die notwendigen Maßnahmen nicht zur richtigen Zeit durchgeführt, dann antwortet der Baum mit Harz. Es ist aber nicht immer ein falscher Schnittzeitpunkt, wenn Harzfluß auftritt und sind die Ursachen meisten auf 2 Ereignisse begrenzt.
1.) Harzfluß tritt nur dann auf wenn der Schnittzeitpunkt falsch gewählt wurde, d.h. es wurde zu früh oder zu spät geschnitten.
2.) Harzfluß bzw. Harz in den verschiedensten Farbschattierungen ist das ganze Jahr über zu sehen. Dies ist auf die Fraßtätigkeit einer Made bzw. Raupe zurückzuführen, welche sich nachdem das Ei vorerst von einem Schmetterling auf frisches Holz (nicht älter als 2 Jahre) gelegt wurde nach dem Schlüpfen durch die Rinde in das Holz bohrt (Gemeiner Holzbohrer, Gemeiner Weidenbohrer, Blausieb bei Äpfel usw.) und unter der Rinde Gänge anlegt.
Schnittzeitpunkt:
Alle Kirschen und Sauerkirschensorten werden ausnahmslos im Monat Dezember geschnitten. Dies garniert auch noch 3 jähriges glattes Holz in darauf folgenden Frühjahr mit regelmäßig angelegten Blütenknospen, welche reichlich und leicht befruchtet werden.
Schnittdynamik:
Blüten sitzen auf den 1-4 jährigen Ästen bzw. Trieben. Es ist notwendig Prunusarten (Kirschen), welche über einen längeren Zeitraum nicht geschnitten wurden langsam an seinen "persönlichen Schnitt zu gewöhnen" um bei einem allzu starken erstmaligen Rückschnitt der Pflanze ein Absterben zu verhindern. Kirschenbäume (auch Sauerkirsche) können im ersten Schnittjahr um ca. 50% reduziert werden, wenn mindestens 6-7 Jahre vorher kein Schnitt erfolgte. Wurde regelmäßig zur Schere oder Säge gegriffen und befinden sich Spieße mit 3-5 Blütenknospen am Ende an den 2-5 jährigen Ästen, dann können Sie Ihren Kirschbaum auf jede beliebige Höhe (Photo: Frau Grubers Garten - Zukunft auf der Schmelz) zurücknehmen.
1. Schnitt in 80 cm Höhe schräg durch den Stamm. Schräg deswegen um das Wasser nach Regen nicht am Abfließen zu hindern.
Nachdem bei Kernobst allgemein das Problem der "Wassertriebe" eigentlich nicht besteht und alle Neutriebe welche nicht geschnitten werden im zweiten Jahr sowieso Fruchttriebe mit Blüten sind, bestimmen Sie durch Ausdünnen und Lichten der Krone letztendlich die Anzahl der blüten- bzw. fruchttragenden Äste. Um einen aktiven und regelmäßig fruchtenden Kirschenbaum zu erhalten ist darauf zu achten, daß jedes Jahr permanent genug Neutriebe gebildet werden.
Dies bedeutet: 1 Jahr wird 50% der Gesamtmenge des Baumes weggeschnitten.
Es kann aber auch passieren, daß die Methode zweites und drittes Jahr nicht angewandt werden muß (passiert in ca. 50-60% der Fälle) und der zurückgenommene Baum sich so zu wandeln beginnt, wie Sie es sich vorgestellt haben. Bedenken Sie jedoch, daß jedes Lebewesen seine Freiheit braucht - ganz besonders auch Ihre Obstbäume.
Schnittzeitpunkt Mitte Dezember | |
Schnittmaßnahmen im Frühjahr | |
Garnieren der älteren Äste mit Blütenknospen(garnierte belaubte Äste nach Schnitt im Dezember mit schönem Behang an Kirschen) |
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Rückschnitt eines 26 jährigen Kirschbaumes (von 4m auf 1m), Blütenknospe nach Rückschnit im Dezember sichtbar und fruchtend im Mai ! |
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Die Bilder unten zeigen einen Weichselbaum vom ersten Schnitt 1990 bis zum Jahr 2000 |
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Auch hier wird sichtbar, ein Rückschnitt kann auch bei alten bis sehr alten Bäumen mit guten Aussichten erfolgen. |