Das Thema Kalkung spaltet oft die Geister!
Es kursiert der Spruch "Kalken macht arme Väter und reiche Söhne" in der Landwirtschaft.
Dies ist eigentlich total falsch formuliert und hat mit den Tatsachen des Bedarfes an jährlich nachlieferbarem Calcium nichts zu tun!
Jeder, der schon mal eine Pflanze aus dem Samen zur Frucht gezogen hat, hat schon mal mit "Düngern" experimentiert und den Begriff Nährstoffe und Gleichgewicht und solches Zeug vernommen.
Man kann das ganze "drehen und wenden" man kann versuchen alles zu erklären und zu analysieren - man wird immer wieder darauf zurückkommen, daß das Metall - der Nährstoff Calcium neben den Grundnährstoffen C (Kohlenstoff) O (Sauerstoff) und H (Wasserstoff) das mit Abstand mengenmäßig am meisten benötigte Metall ist.
Ich möchte hier nicht für die Kalkindustrie werben, aber eines muß klar sein - Calcium (nicht nur in Kalk enthalten) ist ein Teil des biologischen Kreislaufes.
Hier ein paar Kalkarten bzw. Verbindungen:
die meisten Ca-Verbindungen: | kohlensaurer Kalk |
Hüttenkalk | |
Kalkmergel | |
Brandkalk CaO | |
als Sondergruppe: | Dolomitkalke |
silikatische Kalke |
Der Unterschied zwischen normalen Kalken und Dolomit besteht in der Mahlfeinheit und dem spez. Gewicht und natürlich der Zusammensetzung und weiters die Tatsache, daß Kalkstaub in den Augen brennt, Dolomitstaub nicht! Gute Dolomitkalke weisen einen Gehalt an Calcium und Magnesium zu gleichen Teilen auf (ca. 45-50 % CaCO³ und 45-50% MgCO³).
Mit Dolomitkalk läßt sich auch sehr gut Rasenmoss bekämpfen (durch den hohen Eisenanteil).
Kalk: | CaCO³ (Formel) |
Dolomit: | CaMgCO³ |
Calciumoxyd: | CaO |
Kalk
(Kalkstein, Calciumcarbonat, Löschkalk) kommt natürlich sehr häufig, meist verunreinigt vor und wird in Kalkbrüchen gewonnen. Die größte Menge des Kalksteins (CaCO³) wird durch Glühen in Schachtöfen (wobei CO2 ausgetrieben wird) zu gebranntem Kalk, CaO, verarbeitet. Dieser zieht begierig unter erheblicher Wärmeentwicklung und Volumenvergrößerung Wasser an, wobei sich Löschkalk, Ca(OH)3, bildet. Ungebrannter Kalk dient als Zuschlag bei der Eisenverhüttung, Löschkalke sind die wichtigsten Mörtel- und Zementbildner. Große Mengen Kalk werden zur Düngung, Soda-, Chlorkalk- und Calciumcarbidherstellung verbraucht. Erwähnt seien weiter die Verwendung des Kalks in der chemischen und der Zuckerindustrie, der Färberei, den Papierfabriken sowie die Verarbeitung zu Schlämmkreide, Nähr- und Heilmitteln (z. B. gegen Tuberkulose).
Aus dem "Lexikon der Technik"