Notfallszulassung

 

 

Hochgiftiges Pestizid in Speise-Industriekartoffel zugelassenDas Pestizid Mocap 15G wurde in einer Notfallzulassung für 2017 zugelassen mocap15g-768x498.jpg © AMVACDas Problem

Die Verarbeitungsindustrie von Speisekartoffeln verlangt "schöne" Ware. Löcher, wie sie der Drahtwurm verursacht, werden nicht toleriert. Abnehmer wie z.B. McDonalds wollen nur schöne Pommes. Zudem leidet die Lagerfähigkeit durch den Drahtwurmbefall. Die Landwirte befinden sich hier in einem Dilemma, auch weil die Schälverluste bei Drahtwurmbefall hoch sein können und sie Mengenverluste und Qualitätsabschläge hinnehmen müssen.
Allerdings sind die ökologischen Folgen des Einsatzes von Mocap 15G mehr als bedenklich.
Zugelassen mit 20 kg/ha gegen Drahtwurm in Kartoffel, ausgenommen Stärkekartoffel. Das Granulat wird in Reihe beim Legen der Kartoffel in die Erde eingebracht.
Gefahrenhinweise u.a.: Lebensgefahr bei Hautkontakt; giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
Bienen Einstufung: SPe 8: Bienengefährlich! Nicht an Stellen anwenden, an denen Bienen aktiv auf Futtersuche sind. Nicht in Anwesenheit von blühenden Unkräutern anwenden.
Aufgrund seiner Gefährlichkeit unterliegt die Anwendung strengen Bestimmungen wie z.B. Die Anwendung muss angemeldet werden; erhältlich nur über Bezugsschein; der Einsatz muss gemeldet werden; der Rest muss zurückgegeben werden.
EU Rückstandsgrenzwert MRL: 0,02 mg/kg.

Wirkstoff Ethoprophos

Ethoprophos war wegen seiner Giftigkeit und Gefährlichkeit schon länger nicht mehr zugelassen. Er zählt zu den "alten" Bodendesinfektionsmitteln, die alles Leben im Boden abtöten. Es ist schon interessant, dass gerade dieser alte Wirkstoff, der nur mehr in Marokko im Verkauf ist, jetzt für die Kultur Speise-Industriekartoffel im Rahmen einer sogenannten Notfallzulassung befristet in Österreich zugelassen wird.
Ethoprophos ist ein Kontaktmittel, es ist nicht systemisch. Die höchsten Rückstände sind in der Schale zu finden. Interessant wäre zu wissen, wie mit den Schälresten im Zuge der Verarbeitung umgegangen wird.

 

Was werden wohl die Konsumenten von Chips und Pommes (z.B. bei McDonalds) dazu sagen, wenn ihre geliebten Pommes mit so einem Pestizid vor Schädlingen geschützt worden sind?

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